Vortrag und Diskussion

„Wie ist das, Gefangener der Staatssicherheit zu sein?“

Michael Beckmann über Kindheit, Jugend und Haft in der DDR

Dienstag, 7. Mai 2019
 

Vor 30 Jahren fiel die Mauer. Herangewachsen ist inzwischen eine Generation, die die DDR nur noch aus Erzählungen kennt. Einige verklären den „realen Sozialismus“. Sichere Arbeitsplätze und Abschirmung gegen Konkurrenz stehen gegen Hartz IV und Globalisierung.

Fest steht aber: Die DDR war weder demokratisch noch ein Rechtsstaat, sondern eine knallharte Diktatur. Sie nahm den Menschen die Freiheit. Sie missachtete die Menschenrechte ihrer Bürger.

Michael Beckmann hat dieses System am eigenen Leibe erfahren. Nach dem Abitur stellte er einen Ausreiseantrag. Danach durfte er nur noch als Post- und Zeitungszusteller arbeiten. Als er sich aus Gewissensgründen weigerte, Tageszeitungen mit Berichten über den XI. SED-Parteitag auszutragen, verhaftete ihn die Staatssicherheit. Er wurde zu einer 14-monatigen Haftstrafe verurteilt und gelangte Ende 1986 im Rahmen des Häftlingsfreikaufs in den Westen.

Die Veranstaltung fand am 7. Mai 2019 in unseren Räumen statt.

Michael Beckmann

geboren 1965 in Eisenach und aufgewachsen am Stadtrand von Ost-Berlin, baute sich in der Bundesrepublik eine Karriere im internationalen Bankgeschäft auf. Heute ist er als Dozent und Unternehmerberater tätig.